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4 Min. Lesezeit

SQL, XSS und mehr: Ein Leitfaden zu den gefährlichsten Injektions-Cyberattacken

SQL, XSS und mehr: Ein Leitfaden zu den gefährlichsten Injektions-Cyberattacken

Injektionsangriffe treten auf, wenn böswillige Akteure Schwachstellen in einem System ausnutzen, indem sie schädlichen Code in Softwareanwendungen, Datenbanken oder Webschnittstellen einschleusen. Diese Angriffe können zu Datenverletzungen, Systemkompromittierungen und erheblichen finanziellen Verlusten führen. Für Unternehmen, die oft große Mengen an sensiblen Daten - von Kundeninformationen bis hin zu geistigem Eigentum - verwalten, sind die mit Injektionsangriffen verbundenen Risiken erheblich.


In diesem Blog-Beitrag gehen wir auf die Funktionsweise von Injektionsangriffen ein, erörtern reale Fälle, in denen Unternehmen betroffen waren, und stellen bewährte Verfahren zum Schutz Ihrer Unternehmensinfrastruktur vor. Unabhängig davon, ob Sie ein IT-Experte oder eine Führungskraft sind, ist das Verständnis dieser Bedrohungen entscheidend für den Schutz der digitalen Ressourcen Ihres Unternehmens und die Aufrechterhaltung des Kundenvertrauens.

A. Was sind Injektions-Cyberattacken?


Injektions-Cyberangriffe sind eine Art von Angriffen, bei denen bösartiger Code oder Daten in ein anfälliges System eingeschleust werden, so dass das System sich auf unbeabsichtigte Weise verhält.

Das Ziel eines Injektionsangriffs ist in der Regel die Manipulation des Systems, die Extraktion sensibler Informationen oder die Ausführung nicht autorisierter Befehle. Diese Angriffe nutzen Schwachstellen in der Art und Weise aus, wie ein System Eingaben verarbeitet, und umgehen dabei häufig die normalen Sicherheitsmechanismen.


5 Arten von Injektionsangriffen

  1. SQL-Einschleusung (SQLi): Bei diesem Angriff injiziert der Angreifer bösartige SQL-Abfragen in Eingabefelder (z. B. Anmeldeformulare), um die Datenbank zu manipulieren und so sensible Informationen abzurufen oder zu ändern.

    Beispiel: Das Einfügen einer Abfrage wie ' OR '1'='1' in ein Anmeldeformular könnte es einem Angreifer ermöglichen, die Authentifizierung zu umgehen.

  2. Cross-Site Scripting (XSS): Bei diesem Angriff werden bösartige Skripte (in der Regel JavaScript) in Webseiten eingeschleust, die von anderen aufgerufen werden. Diese Skripte können verwendet werden, um Cookies und Sitzungs-Token zu stehlen oder andere bösartige Aktionen durchzuführen.

    Beispiel: Ein Angreifer könnte JavaScript in einen Kommentarbereich einfügen, der, wenn er von anderen aufgerufen wird, deren Sitzungsdaten stiehlt.

  3. Befehlsinjektion: Bei diesem Angriff injiziert der Angreifer Systembefehle in eine anfällige Anwendung, die diese Befehle auf der Betriebssystemebene ausführt. Dies kann es Angreifern ermöglichen, die Kontrolle über einen Server zu übernehmen oder beliebige Befehle auszuführen.

    Beispiel: Eine Webanwendung, die das Hochladen von Dateien ermöglicht, könnte durch eine unsachgemäße Behandlung von Benutzereingaben dazu gebracht werden, Befehle auf Systemebene auszuführen.

  4. LDAP-Injektion: Bei diesem Angriff werden nicht vertrauenswürdige Daten in eine LDAP-Abfrage (die für Verzeichnisdienste verwendet wird) eingeschleust. Angreifer können diese Abfragen modifizieren, um unbefugten Zugriff auf Verzeichnisse und deren Inhalte zu erhalten.

  5. Code-Injektion: Ein Angreifer fügt bösartigen Code direkt in eine Anwendung ein. Der Code wird dann vom Server oder der Anwendung ausgeführt, was zu unberechtigtem Zugriff oder anderen Aktionen führt.

    Beispiel: Das Einfügen von Python- oder PHP-Code in eine Webanwendung könnte es Angreifern ermöglichen, beliebige Befehle auf dem Server auszuführen.

 

B. Wie Injektionsangriffe ablaufen


Diese Angriffe nutzen Schwachstellen in der Art und Weise aus, wie Systeme Benutzereingaben verarbeiten, um schädliche Aktionen auszuführen. Hier sind die Hauptfunktionsweisen von Injektionsangriffen:

 

Weiterhin ist es ratsam, alle Datenbankoperationen konsequent zu protokollieren und zu überwachen, um verdächtige Aktivitäten schnell erkennen und reagieren zu können.

C. Schutzmaßnahmen gegen Injektionsangriffe


Um solche Angriffe effektiv abzuwehren, sind verschiedene Schutzmaßnahmen erforderlich, die sowohl auf technischer Ebene als auch in Bezug auf die Sicherheitspraxis im Unternehmen greifen. Im Folgenden werden zentrale Strategien und Technologien vorgestellt, die das Risiko solcher Cyberattacken minimieren können.

  1. Eingabevalidierung

    Beschreibung: Alle Benutzereingaben sollten streng überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie den erwarteten Typen, Formaten und Werten entsprechen.

    Maßnahme: Verwende Positivlisten (Whitelist) von zulässigen Werten. Beispiel: Wenn eine Zahl erwartet wird, überprüfe, ob es sich tatsächlich um eine Zahl handelt.

  2. Verwendung von Prepared Statements (vorbereitete Anweisungen)

    Beschreibung: Statt dynamische SQL-Abfragen zu verwenden, die Benutzereingaben direkt einfügen, werden SQL-Befehle in vorbereitete Anweisungen zerlegt, wobei die Eingaben als Parameter behandelt werden.

    Maßnahme: Implementiere SQL-Prepared Statements oder parametrisierte Abfragen in der Anwendungslogik, um zu verhindern, dass Benutzereingaben direkt in SQL-Abfragen eingefügt werden.

  3. Escape von Metazeichen

    Beschreibung: Metazeichen, die in SQL, Shell-Kommandos oder anderen Bereichen verwendet werden können, sollten korrekt behandelt werden, um zu verhindern, dass sie als Teil der Logik interpretiert werden.

    Maßnahme: Nutze spezielle Funktionen der Programmiersprache oder Frameworks, die sicherstellen, dass Metazeichen entwertet (escaped) werden, bevor sie in Abfragen oder Anweisungen verwendet werden.

  4. Verwendung eines ORM (Object-Relational Mapping)

    Beschreibung: Ein ORM automatisiert die Verwaltung von Datenbankabfragen, indem es die Interaktion mit der Datenbank über objektorientierte Strukturen verwaltet.

    Maßnahme: Viele ORMs abstrahieren die SQL-Erstellung und stellen sicher, dass Benutzereingaben sicher behandelt werden.

  5. Einsatz von Web Application Firewalls (WAF)

    Beschreibung: Eine WAF ist eine Sicherheitslösung, die Webanwendungen vor verschiedenen Arten von Angriffen, einschließlich Injektionsangriffen, schützt.

    Maßnahme: Stelle eine WAF zwischen die Webanwendung und das Internet, um verdächtige oder gefährliche Abfragen und Anfragen zu blockieren, bevor sie die Anwendung erreichen.

  6. Least Privilege-Prinzip

    Beschreibung: Beschränke den Zugriff von Anwendungen und Benutzern auf die notwendigen Ressourcen und Berechtigungen.

    Maßnahme: Gib Datenbankbenutzern nur die minimal notwendigen Rechte. Beispielsweise sollte eine Anwendung, die nur Daten lesen muss, keine Schreibrechte haben.

  7. Sicherheitsupdates und Patches

    Beschreibung: Veraltete Software enthält oft Sicherheitslücken, die von Angreifern ausgenutzt werden können.

    Maßnahme: Halte alle Komponenten der Unternehmensinfrastruktur (Datenbanken, Frameworks, Anwendungen) auf dem neuesten Stand, indem du regelmäßig Patches und Sicherheitsupdates installierst.

  8. Überwachung und Logging

    Beschreibung: Durch das Monitoring von Anwendungsvorgängen und verdächtigen Aktivitäten können Angriffe erkannt und im besten Fall frühzeitig gestoppt werden.

    Maßnahme: Implementiere ein robustes Logging-System, das potenziell gefährliche Abfragen und Anfragen protokolliert und Alarme auslöst.

  9. Sicheres Fehlerhandling

    Beschreibung: Fehler und Ausnahmen sollten niemals sensible Informationen an den Benutzer weitergeben.

    Maßnahme: Vermeide das Anzeigen von detaillierten Fehlermeldungen (z. B. Datenbank- oder Stack-Fehler) und stelle stattdessen benutzerfreundliche, allgemeine Fehlerseiten zur Verfügung.

  10. Sicherheitsbewusstsein und Schulungen

    Beschreibung: Mitarbeiter, die mit der Entwicklung und Wartung von Anwendungen zu tun haben, sollten über potenzielle Sicherheitsrisiken und Best Practices informiert sein.

    Maßnahme: Führe regelmäßige Schulungen und Workshops zu Sicherheitsthemen wie Injektionsangriffen durch.

Durch die Implementierung robuster Schutzmaßnahmen, kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen können die Risiken erheblich minimiert werden. In der heutigen vernetzten Welt ist Cyberabwehr nicht nur eine technische Herausforderung, sondern eine strategische Notwendigkeit für den langfristigen Unternehmenserfolg. Nur wer vorbereitet ist, kann in der dynamischen Cyberbedrohungslandschaft bestehen.

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