Springe zum Hauptinhalt

Mega-Menü-Produkt-Services_Pfeil

HYPERSECURE Platform Zero Trust Strategy 

 

Compliance-Check_NIS2

Machen Sie den kostenlosen
NIS2-Compliance-Check

Jetzt prüfen

Support
Service Desk Partner Portal

 

Mega-Menü-Blog_Pfeil

News, Informationen und Tipps zum Thema IT-Security
Zum BlogNewsletter

4 Min. Lesezeit

So erkennen und verhindern Sie den nächsten Supply Chain Angriff

So erkennen und verhindern Sie den nächsten Supply Chain Angriff

Lieferketten sind das Rückgrat moderner Unternehmen und der globalen Wirtschaft. Sie ermöglichen den reibungslosen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Informationen über nationale Grenzen hinweg. Aber genau diese Vernetzung macht sie anfällig für Cyberangriffe. Angriffe auf die Lieferkette, bei denen Angreifer Schwachstellen innerhalb der Lieferkette ausnutzen, sind zu einer der größten Bedrohungen für Unternehmen geworden.


Von der Manipulation von Software bis zur Infiltration über Zulieferer können die Angriffe schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette haben. In diesem Artikel gehen wir näher auf die Mechanismen ein, die hinter diesen Angriffen stehen und welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um sich wirksam zu schützen.

Definition und Grundprinzip eines Supply Chain Angriffs


Ein Supply Chain Angriff (Lieferkettenangriff) ist ein Cyberangriff, bei dem Schwachstellen in der Lieferkette eines Unternehmens ausgenutzt werden, um unbefugten Zugriff auf Systeme, Netzwerke oder Daten zu erlangen. Anstatt das Zielunternehmen direkt anzugreifen, kompromittieren die Angreifer einen vertrauenswürdigen Drittanbieter, Zulieferer oder Dienstleister, der in die Lieferkette eingebunden ist. Durch diese Hintertür können sie bösartige Software oder Schadcode in das Zielsystem einschleusen.

Ein Supply Chain Angriff nutzt also die Tatsache, dass Unternehmen oft auf Drittanbieter für Software, Hardware oder Dienstleistungen angewiesen sind. Wenn ein solcher Lieferant kompromittiert wird, kann dies weite Teile der Lieferkette betreffen. Ein bekanntes Beispiel ist der Angriff auf SolarWinds, bei dem Angreifer die Update-Software eines vertrauenswürdigen IT-Dienstleisters manipulierten, um Schadcode bei zahlreichen Kunden weltweit zu installieren.

Typische Angriffsmethoden bei einem Supply Chain Angriff:

1. Manipulation von Software-Updates: Angreifer fügen Schadcode in ein legitimes Update eines Lieferanten ein.
2. Kompromittierung von Hardware-Komponenten: Angreifer schleusen Schadsoftware direkt in Hardware ein, die später an das Ziel geliefert wird.
3. Angriffe auf Drittanbieter-Software oder Cloud-Dienste: Schwachstellen bei Software von Drittanbietern oder externen Diensten werden ausgenutzt, um Zugriff auf die Zielsysteme zu erlangen.

Das Ziel eines Supply Chain Angriffs ist oft, durch die indirekte Kompromittierung eines vertrauenswürdigen Partners Zugang zu sensiblen Daten oder Netzwerken zu erhalten.

2 bekannte Beispiele für Supply Chain Angriffe


Eines der bekanntesten Beispiele für einen Supply Chain Angriff ist der Angriff auf SolarWinds im Jahr 2020. Dabei wurde die Software des Unternehmens kompromittiert und als Vehikel genutzt, um Malware an zahlreiche Regierungsbehörden und große Unternehmen weltweit zu verteilen. Dieser Angriff zeigte eindrucksvoll, wie gefährlich und weitreichend solche Angriffe sein können.

Ein weiteres prominentes Beispiel ist der Angriff auf die Target Corporation im Jahr 2013, bei dem Angreifer über einen Drittanbieter Zugang zu den Zahlungssystemen des Unternehmens erhielten und Millionen von Kreditkartendaten stahlen. Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, die gesamte Lieferkette auf Sicherheitslücken hin zu überprüfen und zu sichern.

Wie erkennen Unternehmen Supply Chain Angriffe?


Das Erkennen von Supply Chain Angriffen erfordert eine Kombination aus fortschrittlichen Überwachungstools und strikter Sicherheitsrichtlinien. Unternehmen müssen kontinuierlich ihre Lieferkette überwachen und Auffälligkeiten oder ungewöhnliche Aktivitäten sofort untersuchen. Dies kann durch den Einsatz von Intrusion Detection Systemen (IDS) und Security Information and Event Management (SIEM) Systemen unterstützt werden.

Zusätzlich sollten regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Audits bei allen Drittanbietern und Partnern durchgeführt werden.

 

Schutzmaßnahmen und Präventionsstrategien


Um sich vor Supply Chain Angriffen zu schützen, sollten Unternehmen eine mehrschichtige Sicherheitsstrategie verfolgen. Dazu gehört die Implementierung von Zero Trust Modellen, bei denen grundsätzlich keinem internen oder externen Akteur vertraut wird, ohne vorherige Verifizierung. Alle Zugriffe und Aktivitäten sollten kontinuierlich überwacht und validiert werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, starke Partnerschaften mit vertrauenswürdigen Lieferanten und Dienstleistern aufzubauen. Vertragsbedingungen sollten Sicherheitsanforderungen klar definieren und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen beinhalten. Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für Mitarbeiter und Partner können ebenfalls dazu beitragen, das Bewusstsein für Supply Chain Risiken zu schärfen und präventive Maßnahmen zu fördern.

Zukünftige Entwicklungen und Trends im Bereich der Supply Chain Sicherheit


Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden eine immer größere Rolle bei der Erkennung und Abwehr von Supply Chain Angriffen spielen. Diese Technologien können helfen, Muster und Anomalien in großen Datenmengen zu identifizieren und so potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.

Ein weiterer Trend ist die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und Branchenverbänden, um gemeinsame Standards und Best Practices für die Supply Chain Sicherheit zu entwickeln. Durch den Austausch von Informationen und Erfahrungen können Unternehmen besser auf Bedrohungen reagieren und ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich verbessern.

Angriffe auf die Supply Chain sind komplex und oft schwer zu erkennen, aber die Folgen können für Unternehmen verheerend sein - von finanziellen Verlusten bis hin zur Schädigung des Rufs. Um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen, ist ein ganzheitlicher Ansatz unerlässlich. Unternehmen müssen nicht nur ihre eigenen Systeme sichern, sondern auch regelmäßig die Sicherheitsstandards ihrer Lieferanten und Partner überprüfen. Schulungen für Mitarbeiter, Transparenz in der Lieferkette und der Einsatz modernster Technologien wie künstliche Intelligenz und Automatisierung können helfen, potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und Angriffe abzuwehren.