Verfügbarkeit ist ein zentrales Element der IT-Sicherheit, das oft übersehen wird. Dieser Beitrag beleuchtet die Bedeutung und Herausforderungen der Verfügbarkeit in der Informationssicherheit.
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Benutzer erwarten, dass IT-Systeme und -Anwendungen jederzeit verfügbar sind. Ob es sich um Kunden handelt, die auf Online-Dienste zugreifen, oder um Mitarbeiter, die ihre täglichen Aufgaben erledigen, die Verfügbarkeit von IT-Ressourcen ist eine Grundvoraussetzung für Produktivität und Zufriedenheit.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns eingehend mit dem Thema Verfügbarkeit in der IT-Sicherheit befassen. Wir werden uns ansehen, wie das BSI Verfügbarkeit definiert, welche Arten von Informationen und Systeme besonders schutzbedürftig sind, welche Risiken die Verfügbarkeit gefährden und wie IT-Sicherheitsexperten die Verfügbarkeitsziele des BSI in ihrer Organisation erreichen können.
In der Informationssicherheit werden Daten und Systeme oft nach ihrer Kritikalität klassifiziert, um geeignete Schutzmaßnahmen zu definieren. Dabei spielen die drei grundlegenden Schutzziele eine entscheidende Rolle:
Vertraulichkeit: Schutz vor unbefugtem Zugriff
Integrität: Schutz vor unbefugter Veränderung oder Manipulation
Verfügbarkeit: Sicherstellung der Betriebsbereitschaft
Verfügbarkeit ist eine der drei Grundsäulen der Informationssicherheit neben Vertraulichkeit und Integrität. Sie beschreibt die Eigenschaft von Systemen, Daten und Diensten, jederzeit und ohne Unterbrechungen zugänglich zu sein. In der Praxis bedeutet dies, dass IT-Systeme zuverlässig funktionieren und Informationen für autorisierte Benutzer stets verfügbar sind.
In der modernen, digitalisierten Welt ist Verfügbarkeit entscheidend für den reibungslosen Betrieb von Unternehmen und Organisationen. Ein Ausfall kann nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Partnern beeinträchtigen.
Verfügbarkeit bezieht sich auf verschiedene Aspekte, darunter:
Das BSI hebt hervor, dass die Verfügbarkeit insbesondere bei kritischen Infrastrukturen (KRITIS) von hoher Bedeutung ist. IT-Ausfälle oder Angriffe auf die Verfügbarkeit können massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen haben. Daher empfiehlt das BSI Maßnahmen wie Redundanz, Lastverteilung und Notfallkonzepte, um die Verfügbarkeit sicherzustellen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat den IT-Grundschutz entwickelt, um Organisationen bei der Implementierung von Informationssicherheit zu unterstützen. Verfügbarkeit nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Der IT-Grundschutzkatalog umfasst Maßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von IT-Systemen, wie beispielsweise Redundanz, regelmäßige Backups und Notfallmanagement.
Das BSI definiert Verfügbarkeit als "das Vorhandensein von Dienstleistungen, Funktionen eines IT-Systems, IT-Anwendungen oder IT-Netzen oder auch von Informationen, wenn diese von den Anwendern stets wie vorgesehen genutzt werden können." Es betont die Bedeutung der Verfügbarkeit als zentrales Schutzziel und gibt in seinen Veröffentlichungen und Richtlinien, wie dem IT-Grundschutz, detaillierte Empfehlungen für deren Umsetzung.
Dazu gehören beispielsweise:
Indem das BSI die Verfügbarkeit als zentrales Schutzziel hervorhebt und konkrete Empfehlungen gibt, trägt es dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung der Verfügbarkeit in Deutschland zu schärfen und die IT-Sicherheit in Organisationen zu verbessern.
Die Klassifizierung von Informationen ist ein wesentlicher Bestandteil der IT-Sicherheit. Sie hilft dabei, den Schutzbedarf von Daten zu bestimmen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Informationen werden in der Regel nach ihrer Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit klassifiziert.
Ein typisches Klassifizierungsschema könnte beispielsweise die Kategorien „öffentlich“, „intern“, „vertraulich“ und „streng vertraulich“ umfassen. Jede Kategorie hat spezifische Anforderungen an die Verfügbarkeit. So müssen streng vertrauliche Informationen besonders geschützt und jederzeit zugänglich sein, um Geschäftsprozesse nicht zu gefährden.
Die Klassifizierung von Informationen ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung eines umfassenden IT-Sicherheitskonzepts. Sie hilft Organisationen, ihre Ressourcen auf den Schutz der wichtigsten Informationen zu konzentrieren und angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um die Verfügbarkeit dieser Informationen zu gewährleisten.
Die Verfügbarkeit von Informationen und IT-Systemen ist durch eine Vielzahl von Risiken gefährdet. Diese Risiken können sowohl von internen als auch von externen Quellen ausgehen und unterschiedliche Ursachen haben. Einige der häufigsten IT-Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit Verfügbarkeit sind:
Hardware-Ausfälle: Defekte an Servern, Computern, Netzwerkkomponenten oder anderen Geräten können zu Ausfällen von IT-Systemen führen.
Software-Fehler: Fehler in Betriebssystemen, Anwendungen oder anderer Software können zu Systemabstürzen oder -fehlfunktionen führen.
Netzwerkprobleme: Ausfälle von Netzwerkverbindungen, Überlastung oder andere Probleme können den Zugriff auf Informationen und IT-Systeme behindern.
Cyberangriffe: Angriffe wie Distributed Denial of Service (DDoS) können IT-Systeme überlasten und deren Verfügbarkeit beeinträchtigen.
Menschliche Fehler: Fehler bei der Bedienung von IT-Systemen, Konfigurationsänderungen oder andere menschliche Fehler können zu Ausfällen führen.
Naturkatastrophen: Ereignisse wie Feuer, Wasser, Erdbeben oder Stürme können IT-Infrastruktur beschädigen und die Verfügbarkeit von Informationen und Systemen beeinträchtigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Abhängigkeit von externen Dienstleistern und Cloud-Services. Wenn diese Anbieter Probleme haben, kann dies die Verfügbarkeit der eigenen Systeme beeinträchtigen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Risiken oft miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken können. So kann beispielsweise ein Hardware-Ausfall in Kombination mit einem Software-Fehler zu einem längeren Ausfall führen.
Um die Verfügbarkeit von Informationen und IT-Systemen zu schützen, ist es daher wichtig, ein umfassendes IT-Sicherheitskonzept zu entwickeln, das alle potenziellen Risiken berücksichtigt und geeignete Maßnahmen zur Minimierung dieser Risiken vorsieht.
Um die Verfügbarkeit in Ihrer Organisation sicherzustellen, sollten Sie zunächst eine gründliche Risikoanalyse durchführen und potenzielle Schwachstellen identifizieren. Basierend auf dieser Analyse können Sie geeignete Maßnahmen ergreifen. Hier sind einige bewährte Tipps:
Redundanz: Implementieren Sie redundante Systeme und Komponenten, um Ausfälle zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise redundante Server, Netzwerkkomponenten und Stromversorgungen.
Ausfallsicherheit: Konzipieren Sie IT-Systeme so, dass sie auch bei Ausfall einzelner Komponenten weiterhin funktionieren. Verwenden Sie beispielsweise RAID-Systeme für die Speicherung von Daten und Cluster-Systeme für die Verarbeitung von Daten.
Notfallplanung: Entwickeln Sie einen umfassenden Notfallplan, der die schnelle Wiederherstellung des Betriebs im Falle eines Ausfalls regelt. Führen Sie regelmäßige Notfallübungen durch, um sicherzustellen, dass der Plan funktioniert.
Überwachung: Überwachen Sie kontinuierlich Ihre IT-Systeme, um Ausfälle frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Verwenden Sie Monitoring-Tools, um die Leistung und den Zustand Ihrer Systeme zu überwachen.
Wartung: Führen Sie regelmäßige Wartungsarbeiten an Ihren IT-Systemen durch, um Fehler zu vermeiden und die Lebensdauer der Systeme zu verlängern.
Sicherheit: Schützen Sie Ihre IT-Systeme vor Cyberangriffen und anderer Bedrohungen, die die Verfügbarkeit beeinträchtigen könnten. Implementieren SieFirewalls, Virenschutz und andere Sicherheitsmaßnahmen.
Schulung: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit IT-Systemen und sensibilisieren Sie sie für die Bedeutung der Verfügbarkeit.
Dokumentation: Dokumentieren Sie Ihre IT-Systeme und -Prozesse, um im Falle eines Ausfalls schnell auf Informationen zugreifen zu können.
Tests: Führen Sie regelmäßige Tests durch, um die Verfügbarkeit Ihrer IT-Systeme zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen entsprechen.
Die Bedeutung der Verfügbarkeit in der IT-Sicherheit kann nicht unterschätzt werden. Von gezielten Cyberangriffen bis hin zu physischen Risiken – Organisationen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, die die Betriebsbereitschaft gefährden. Durch eine Kombination aus technischen Maßnahmen, organisatorischen Prozessen und kontinuierlicher Überwachung kann eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet werden. IT-Sicherheitsexperten sollten das Thema daher nicht isoliert betrachten, sondern als wesentlichen Bestandteil eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts etablieren.